Zahnimplantate sorgen für Prothesenhalt im zahnlosen Unterkiefer
Eine der ersten Indikationen für Zahnimplantate war der zahnlose Unterkiefer. Zahnlose Kiefer haben häufig das Problem, dass mit Entfernung von Zähnen auch der Kieferkamm verschwindet (atrophiert). Dieser Kieferschwund hat dann den Nachteil, dass der Zahnersatz in Form von Prothesen nicht mehr hält. Viele betroffene Patienten beklagen das "Schwimmen" und "Wackeln" der Prothesen im Mund und mangelnde Festigkeit beim Essen und in den Kaufunktionen. Einige Patienten nehmen den Zahnersatz bei den Mahlzeiten zum Essen sogar heraus und kauen dann auf den "Felgen". Die Folge sind das Vermeiden von Mahlzeiten in der Öffentlichkeit und damit verbunden sogar soziale Vereinsamung. Mit künstlichen Zahnwurzeln kann der Zahnarzt und Implantologe den Zahnersatz fixieren. Hier gibt es viele Möglichkeiten und Konzepte den Zahnersatz zu stabilisieren. Einfache Lösungen sind Locatoren, Magneten oder Kugelknöpfe, die in einen vorhandenen Zahnersatz eingearbeitet werden. Aufwendigere Konstruktionen sind Stegversorgungen oder Teleskope, die aber auch für einen noch festeren Sitz des Zahnersatzes sorgen. Es besteht auch die Möglichkeit den Zahnersatz mit Brückenversorgungen zu gestalten, so dass der Zahnersatz fest sitzt wie die eigenen Zähne. Welches Konzept für den jeweiligen Patienten am sinnvollsten ist, sollte in persönlichen Beratungsgesprächen bei dem behandelnden Zahnarzt erfolgen. In den folgenden Abbildungen werden einige gebräuchliche Konzepte zur Veranschaulichung dargestellt.
Abb. 1 und 2: Röntgenbild eines atrophierten Kiefers, bei dem nur noch Zahnimplantate für Halt sorgen können
Abb. 3 und 4: 4 Kugelknöpfe auf den Zahnimplantaten sorgen für Prothesenhalt
Abb. 5 und 6: Eine Stegversorgung auf 4 Implantaten zeigt guten Halt des Zahnersatzes
Abb. 7 und 8: Festsitzender Zahnersatz auf 8 Implantaten in einem zahnlosen Unterkiefer
Dr. Jan Tetsch M.Sc.