Ich habe gelesen, für ältere Menschen sei ein Zahnimplantat sehr risikobehaftet. Stimmt das?
Die Ihrer Frage zugrunde liegende Feststellung ist tatsächlich immer noch weit verbreitet. Dennoch ist sie falsch. Das Lebensalter ist, isoliert betrachtet, überhaupt kein Risiko bei Zahnimplantatoperationen. Die Implantate verwachsen mit dem Knochen im fortgeschrittenen Alter ebenso zuverlässig wie bei jugendlichen Patienten. Auch besteht keine besondere Neigung zu Wundheilungsstörungen. Vielleicht beruht dieser Irrtum auf der Tatsache, dass bestimmte Erkrankungen, wie jeder weiß, im Alter gehäuft auftreten. Darunter gibt es einige wenige, die Zahnimplantationen erschweren oder auch verhindern können. Diese Ausnahmen sind relativ selten, doch würde die nähere Erörterung derselben den Rahmen dieser Antwort sprengen. Der verantwortungsbewusste Operateur wird aus der individuellen Krankengeschichte im Einzelfall die richtige Implantattherapie ableiten.
Grundsätzlich bietet die moderne Zahnheilkunde auch dem älteren Patienten mit Zahnimplantaten eine zuverlässige und langlebige (bis zu 50 Jahren) Alternative zur unbefestigten Prothese und zur Brückentherapie.
Dr. Rainer Littinski