Zahnersatz auf Implantaten im Oberkiefer
Routinemäßig hat die zahnärztliche Implantologie erst Mitte der 80iger Jahre des vorigen Jahrhunderts Einzug in Praxen erhalten. Sicherheit gab es dann als die dreidimensionale Diagnostik mit Computertomogrammen (CT) oder heute auch mit Volumentomogrammen (DVT) zunächst experimentell und heutzutage in schwierigen Fällen standardmäßig angewendet wird.
Im Oberkiefer haben wir andere strukturelle Voraussetzungen als im Unterkiefer. Die Probleme definiert man in folgenden Punkten:
- Schwierige Knochenmorphologie
- Schlechtere Knochenqualität (weichere, schwammartige Knochenstruktur)
- Geringere Kieferhöhe
- Im Seitenzahnbereich meistens eine weit ausgedehnte Nasennebenhöhle
Diese Punkte waren bei der experimentellen Oberkieferimplantation zunächst nicht bekannt, so dass Implantate in den weichen Knochen ähnlich wie im Unterkiefer eingebracht wurden, so dass die Verlustquote relativ hoch war. Mit den Computertomogrammen und DVT kann man exakt navigieren und eine perfekte Implantatplanung durchführen. Diese sollte folgende Punkte umfassen:
- Kiefervermessung in Höhe und Breite in Schnittbildern (Cross sectionals)
- Bestimmung der Knochenqualität über die Knochendichte in Houndsfieldeinheiten (HE)
- Ausschluss von pathologischen Prozessen im geplanten Implantationsareal
- Überprüfen der Nasennebenhöhlenschleimhaut
- Implantatplanung
- Ggf. Implantatübertragungsschablone oder Navigationshilfen
In unserer Praxis werden die Computertomogramme seit 1993 angewendet und die Erfolgsquote ist trotz der schwierigeren Voraussetzungen identisch zu der des Unterkiefers. Dies zeigt die zunehmende Wichtigkeit der diagnostischen Möglichkeiten.
In der folgenden Darstellung sieht man einen Fall von der Planung bis zum fertigen Zahnersatz in Bilderserie.
Dr. Jan Tetsch M.Sc.