Die Überlebensrate enossaler Implantate in der zahnärztlichen Praxis nach fünf Jahren in einem Zeitraum von fünf Jahren (MOI I)
Ziel der Untersuchung:
Als Ziel der retrospektiven Untersuchung stellt sich die Frage, wie hoch die Überlebensrate enossaler Implantate unter normalen Praxisbedingungen in einem definierten Zeitraum (01.01.1996 – 31.12.2000) im Vergleich zur recherchierten Studienpopulation derselben Thematik zu beziffern ist. Hypothetisch gesehen ist die Vergleichbarkeit möglich.
Material und Methoden:
Die Voraussetzungen und Praxisbedingungen werden dargestellt sowie die Begriffsbestimmung Funktionsfähigkeit in Situ entwickelt und unter der Voraussetzung der Ergebnisse der 3. ITI Konsensuskonferenz - August 2003 - definiert und patienten- und implantatbezogen mit dem Softwareprogramm ImpDat 3 ausgewertet. Es handelte sich um 140 Patienten, bei denen 379 Implantate inseriert wurden. Die Funktionsfähigkeit in Situ wurde nach einem Beobachtungszeitraum von 5 Jahren untersucht. Die nationale und internationale Literaturrecherche wurde über DIMDI und PUBMED themenbezogen durchgeführt.
Ergebnisse:
Beim Vergleich der Praxisdaten mit den Auswertungen der 179 Titel der Literaturrecherche konnte nur der Beobachtungszeitraum sowie die Kaplan-Meier-Überlebensrate als gemeinsamer Parameter definiert werden. Die Durchschnittswerte der Literaturrecherche lagen zwischen 88,2 % und 96,9 %, der Praxiswert wurde mit 96,77 % statistisch erfasst. Der Input-Output-Wert der Praxis beläuft sich auf 99,47 %. Die weiteren ermittelten Daten ergaben infolge der Heterogenität keine Relevanz.
Schlussfolgerung:
Die Fragestellung lässt sich uneingeschränkt bejahen. Vergleicht man den Maximalwert der Kaplan-Meier-Überlebensrate der Literaturrecherche (96,9 %) mit dem entsprechenden Wert der Praxis (96,77 %), so ist die Hypothese bestätigt. Die klinische Bedeutung besteht darin, dass bezüglich der Strukturparameter, Zielkriterien, Analyseverfahren und Begriffsbestimmung ein grundsätzlicher Konsens und gemeinsame Plattform für weitere Studien notwendig ist. Bei Vergleichsstudien sollten auch die Praxisbedingungen und Praxisphilosophie miteinbezogen werden. Eine praxisorientierte Wissenschaft benötigt Konsens und klare Definition.
Dr. Klaus Mandelkow M.Sc.