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Lockere Prothesen verursachen weitreichende Probleme

Schlecht sitzende, lockere Totalprothesen stellen für viele Menschen ein ernstes Problem dar. Gehen natürliche Zähne verloren, ist die Funktion des Kauorgans gestört. Was Betroffene erst jetzt merken: Vieles kann ich nicht mehr essen, manches schmeckt mir nicht mehr wegen der Kunststoffplatte, die über den Gaumen geführt wird, die Verdauung stellt sich um. Beispielsweise Vollkornbrot wird zum Problem, da sich die Körner unter die Prothese setzen und dort unangenehm reiben und sogar zu wunden Druckstellen führen können. Lässt man nun das gewohnte Vollkornprodukt weg und stellt die Ernährung um, ändert sich auch die Ballaststoffzufuhr für den Körper. Als Folge werden häufig Verdauungsprobleme geschildert. Durch eine eingeschränkte Kaufunktion können auch andere wichtige Inhaltsstoffe unserer Nahrung (Vitamine, Mineralien, Nährstoffe, Spurenelemente…) nicht mehr optimal aufgespalten und verwertet werden. Eine eingeschränkte Vitalität ist die häufig zu beobachtende Folge. Die Speisen zu befeuchten, zu zerkleinern und in Speisebrei umzuwandeln ist ein sehr wichtiger Teil des Verwertungssystems unseres Körpers. Erreicht die Nahrung die tieferen Verdauungsorgane in schlecht vorbereitetem Zustand, kann dies zu Störungen von Magen- und Darmfunktion führen. Gerade Menschen in der zweiten Lebenshälfte müssen auf eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen achten, doch knackiges Obst macht keine Freude mehr, wenn sich "die Dritten" dabei ständig lockern. Verschlechtert sich der Prothesensitz, ist die Mimik beeinträchtigt, das Sprechen und Lachen ist behindert. Ein oft trockener Mund und das Gefühl eines großen Fremdkörpers im äußerst sensiblen Körperteil Mund nehmen ein Stück täglicher Lebensqualität. Der ständige Druck des Kunststoffes auf der Schleimhaut kann zu Druckstellen und einem Abbau des Kieferknochens führen, was es dem Zahnarzt immer schwerer macht, einen befriedigenden Sitz wiederherzustellen.

Zahnersatz, der auf Implantaten (künstlichen Schrauben aus Titan, die im Kieferknochen verankert werden) befestigt ist, kann viele Aufgaben der natürlichen Zähne übernehmen - eine seit über dreißig Jahren bewährte Methode. Abhängig von Anzahl und Position der Implantate kann ein herausnehmbarer Zahnersatz wieder mehr Halt erlangen, mit etwas mehr Aufwand entfällt eine Platte, die über den Gaumen führt. Im Unterkiefer reichen für einen befriedigenden Halt oft schon zwei Implantate. Erhöht man die Anzahl der Implantate, kann ein zuvor zahnloser Mensch oftmals sogar wieder mit festen Zähnen versorgt werden. Ästhetik, Funktion und Lebensqualität werden verbessert, die Nahrung kann wieder optimal verwertet werden. Für die Versorgung mit Zahnimplantaten gibt es keine Alterseinschränkungen.

Dr. Björn Lönquist M.Sc.
ZA Ulrich Hoischen