Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Knochendichtemessung aus CT Daten und der histologischen Knochendichte ?
In der vorliegenden Untersuchung wurde die Knochendichte in für die Implantation vorgesehenen Kieferregionen histologisch und mit Hilfe des Softwarepakets Med3D untersucht. Bei Med3D handelt es sich um eine Planungssoftware. Die die Knochendichte auf der Basis von Grauwerten der CT-Aufnahmen bestimmt und die Ergebnisse in Hounsfield-Units (HU) angibt.
Für die Untersuchung standen 7 Patienten zur Verfügung (3 Männer, 4 Frauen, Alter: 46-72 Jahre, Durchschnittswert: 61,9 ± 9,5 Jahre), bei denen 23 Implantate (20 Maxilla, 3 Mandibula) vorgesehen waren.
Die mittels Med3D bestimmte Knochendichte lag in einem Variationsbereich von -208 bis + 288 HU bei einem Mittelwert von -1,2 ± 123 HU. Als Ursache für die zahlreichen Werte im negativen Bereich wird die Methodik des Med3D-Programms vermutet, denn es wird nicht nur die tatsächliche Knochenmasse sondern auch Weichgewebeanteile vermessen. Hierdurch erklärt sich auch, dass die hier ermittelten Werte deutlich unter den Literaturangaben liegen. Ein weiterer Grund liegt in der Verwendung unterschiedlicher Computertomographen.
Zwischen Med3D- und histomorphetrisch ermittelter Knochendichte bestand ein statistisch signifikanter Zusammenhang (p = 0,0045). Der Spearman-Rangkorrelationskoeffizient deutet mit R2 = 0,32 nicht auf eine deutlich ausgeprägte Korrelation. Daher erscheint die Zuordnung eines HU-Wertes zu einer bestimmten Knochenqualität derzeit nicht möglich.
Im Gegensatz zur histologischen Untersuchung kann die Med3D-Bestimmung der Knochendichte Unterschiede zwischen Unter- und Oberkiefer sowie zwischen der posterioren und anteriorer Oberkieferregion wiedergeben.
Für eine Empfehlung zur routinemäßigen Messung der Knochendichte im Rahmen der Implantatplanung mittels CT-basierter Softwareprogramme reichen die Ergebnisse der Untersuchung nicht. Weitergehende Untersuchungen sollten außerdem Korrelationen zwischen HU-Werten und Parametern der Primärstabilität wie etwa Eindrehmoment oder Resonanzfrequenzanalyse prüfen.
Dr. med. dent. Axel Altvater M.Sc.